Zornröschen ist ein gemeinnütziger Verein, der politisch und konfessionell unabhängig ist. Der Verein Zornröschen wurde im Jahr 1989 gegründet, mit dem Ziel, die psychosoziale Versorgung von sexuell missbrauchten Kindern und Jugendlichen vor Ort zu verbessern. Er tritt ein für das Recht auf körperliche und seelische Unversehrtheit von Kindern und Jugendlichen und deren Förderung auf sexuelle Selbstbestimmung. Er wendet sich gegen jegliche Form der sexuellen Gewalt an Minderjährigen. Das Wohl der Kinder und Jugendlichen steht im Mittelpunkt unseren Handelns.
Die Namensgebung „Zornröschen“ wurde in Anlehnung an das Märchen „Dornröschen“ bewusst gewählt. Kinder und Jugendliche sollen nach dem Erleben sexualisierter Gewalt umgehend versorgt und nicht erst nach Jahren entsprechenden Unterstützung erhalten können.
Grundsätze unserer Arbeit
Die Beratungs- und Unterstützungsangebote stehen betroffenen Kindern und Jugendlichen, deren Bezugspersonen, sowie den Fachkräften der Kinder- und Jugendhilfe und des Gesundheitswesens zur Verfügung. Als Informationsstelle gegen sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen stehen wir zudem allen interessierten Bürger*innen als Ansprechpartner*innen zur Verfügung.
• Parteilichkeit
Unsere Haltung ist von Parteilichkeit für Betroffene sexualisierter Gewalt geprägt. Wir sind solidarisch, glauben Kindern und Jugendlichen, die von sexuellen Gewalterlebnissen berichten und stellen sie weder in ihrer Person noch in ihrer Aussagetüchtigkeit in Frage. Unsere Haltung ist geprägt von Wertschätzung, Empathie und Respekt.
Die Beratungsstelle dient minderjährigen Opfern als Schutzraum, zu dem benannte Täter*innen keinen Zugang erhalten.
• Niedrigschwelligkeit, Anonymität und Schweigepflicht
Die Kontaktaufnahme und die Durchführung von Beratungsgesprächen bei vermuteten oder bekannt gewordenem sexuellen Missbrauch kann auf Wunsch der Ratsuchenden anonym erfolgen. Inhalte aus Gesprächen werden vertraulich behandelt und nur mit Einverständnis der Ratsuchenden weiter gegeben.
Ausschließlich in Fällen akuter und anhaltender Kindeswohlgefährdung sind die Mitarbeiter*innen von Zornröschen gem. § 8a SGBVIII angehalten, zur Wahrung des Kinderschutzes von der Schweigepflicht Abstand zu nehmen.
Das Angebot von Zornröschen ist für die Ratsuchenden in Mönchengladbach kostenlos. Ratsuchende Privatpersonen aus umliegenden Städten bieten wir mindestens ein kostenloses Erstgespräch zur Einschätzung der Situation.
Die Kontaktaufnahme kann telefonisch oder per Mail erfolgen. Der Anrufbeantworter kann rund um die Uhr besprochen werden. Anfragen werden zeitnah beantwortet.
• Ganzheitlichkeit
Die Angebote von Zornröschen haben das Ziel, Ratsuchende in ihrer Selbstwirksamkeit zu stärken und sie nicht als Opfer zu stigmatisieren. Wir nehmen Betroffene sexualisierter Gewalt nicht ausschließlich in ihren Belastungen wahr, sondern betrachten auch ihre Ressourcen und initiieren gemeinsam in Beteiligung der Ratsuchenden Bewältigungsprozesse.
• Netzwerkarbeit
Kinderschutz kann nur in enger Kooperation mit verschiedenen Akteuren der Kinder- und Jugendhilfe, der Justiz und dem Gesundheitswesen gelingen. Aus diesem Grund legen wir großen Wert auf interdisziplinäre Vernetzung und einem regelmäßigen Austausch im Rahmen von Helferkonferenzen, Arbeitskreisen und Teilnahme an Fachtagen.
• Öffentlichkeitsarbeit
Im Rahmen von Öffentlichkeits- und Präventionsarbeit werden Zusammenhänge und Auswirkungen sexualisierter Gewalt transparent gemacht. Sie dient der Enttabuisierung der Sensibilisierung für die Thematik und soll dazu beitragen, sexuelle Grenzverletzungen und sexualisierte Gewalt frühzeitig zu erkennen.
• Qualitätssicherung
Zornröschen arbeitet nach den Qualitätsstandards der Bundeskoordinierungsstelle für spezialisierte Fachberatungsstellen gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen (s. Link zu Qualitätsstandards der BKSF -> Button :Mehr erfahren).
Neben regelmäßigen Fort- und Weiterbildungen der Mitarbeiter*innen gehören kollegiale Fallberatungen und Supervision zu einem festen Bestandteil der spezialisierten Fachberatung und dienen somit der Qualitätssicherung und Reflexion des eigenen professionellen Handelns.
In Anspruch genommene Beratungsleistungen können von Ratsuchenden mittels eines schriftlichen Fragebogens anonym bewertet und im Anschluss evaluiert werden.
• Finanzierung
Die Finanzierung des Vereins Zornröschen erfolgt in erster Linie über Spenden. Einen Teil der anfallenden Kosten wird über Fachleistungsstunden mit der Stadt Mönchengladbach oder umliegenden Jugendämtern gedeckt.
Wir berichten umfassend und transparent, wie die uns zur Verfügung stehenden Spendengelder eingesetzt werden.
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